Perspektiven: apostolisch und katholisch

Das Lancelot-Andrewes-Institut (LAI) besteht seit 2022 als Fortführung des Sankt-Benedikt-Seminars, das die damalige Anglikanische Kirche in Deutschland zuvor betrieb. Deren letzte Synode Ende 2021 hatte den Vorschlag der Dozenten begrüßt und einstimmig angenommen, das Seminar mit einer veränderten Struktur auf breitere Schultern zu stellen, um die in den Vorjahren gemachten guten Erfahrungen zu sichern und darauf aufzubauen. Daraufhin gründeten die Dozenten gemeinsam mit weiteren interessierten Theologen aus anglikanischen und anderen Kirchen den Verein für anglikanische und ökumenische Theologie, der seit Februar 2022 als Trägerverein unserer Einrichtung fungiert.

Wie Lancelot Andrewes in der Frühzeit der anglikanischen Kirche geistlich, theologisch und pastoral Benedikt von Nursias Lehre und Werk aufgriff und in sein Wirken einfließen ließ, so verstehen wir den neuen Namen unseres Institut als Ausdruck von Kontinuität und Weiterentwicklung. Er erinnert an die Verpflichtung, dass anglikanische Theologie sich immer als apostolische und katholische zu verstehen hat, nicht als Sonderweg einer bestimmten religiösen Haltung, sondern als Teil eines Ganzen und im Dienst an der Einheit. 

Entsprechend lassen wir auch unseren Blick und Umgang mit Gegenwart und Zukunft davon leiten, dass anglikanische Theologie immer apostolisch und katholisch sein muss. Nach unserem Verständnis muss theologische Arbeit unbedingt auf das kommende Reich Gottes ausgerichtet sein, im Gebet gegründet, fähig zu Dialog und Diskussion, und ausgerichtet auf Evangelisierung und Seelsorge.